MICHELLE & ANDY 21.11.12
MIRIAM & JACOB 25.11.12
Ich
hab früher sehr viel fotografiert. Fotografiert und geschrieben. Als mein
Broterwerb noch darin bestand andere Menschen zu verkörpern, war dies mein
Gegengewicht. Alles was ich an fiktiven Charakteren in mir zuließ, floss in
jeder freien Minute per Stift oder Kamera transformiert wieder aus mir heraus.
Ich spielte fremde Geschichten und formte durch den Sucher und Stift meine
eigenen. Dann verliebte ich mich in einen Fotografen und wollte das Bild der
Anderen nicht mehr durch mein Auge finden, lieber begegnete ich dem Blick
meines Mannes. Geschrieben habe ich immer. Jetzt nach 10 Jahren Spielabstinenz
und 13 Jahren Frau-Bothor-Sein halte ich diese Black-Box wieder in meinen
Händen. Ein schönes Gefühl. Ich mag es, wie Sie sich einem Ankerpunkt gleich zwischen
Fremdes und Begegnung setzt, und ich dazwischen, der leise Beobachter, die
Fremde die schaut. Die Kamera spricht. Blickwinkel Begegnung.
Fotografie ist Freiheit. Freiheit, weil man intim sein darf ohne sich dafür zu
schämen, weil man beobachten darf ohne sich wie ein Unanständiger vorkommen zu
müssen, weil man sich zeigen darf, ohne das einem ein anderer dazwischen
spricht. Man zeigt sich und zeigt ein Stück seines Lebens.
Ich
nehme mir ein Bild. Eins. Dieses Bezeichne ich. Ich fahre die Linien von den
Gesichtern nach, die sich mir gezeigt haben. Ich finde sie mutig. Die
Gesichter. Ich finde Narben, Sommersprossen, Leberflecken, Augenschatten,
Falten oder Fältchen in ihnen. Ich finde Geschichte. Geschichten. Manche
kommen, stellen sich hin, geben mir Pose für Pose. In kurzen knappen
verkörperten Sätzen. Ohne Komma, Punkt für Punkt. Andere fließen, von Idee zu
Idee oder sind der Fluss und lassen mich schöpfen, nimm-was-du-möchtest. Ich
finde die Menschen, die sich vor meine Kamera stellen beeindruckend schön. Ich kann in ihnen lesen. Und es sind
echte Geschichten, ich muß nicht fremd fühlen, wie bei einem Roman oder einem
Film. Fühlen in Echtzeit, angemessene Distanz-Black-Box-Auge, Vertrauen. Ich
danke.
Danke
an alle die sich haben von mir letzte Woche fotografieren lassen:
Danke
an meine Tochter Elena die mir geholfen hat alles zu organisieren und die "hinter den Kulissen" alles
aufgenommen hat.
Dank
an Mathias, für das Ausleihen der Leica. (Cooles Teil!!!)
Diese
Woche werde ich zeichnen und hier die Menschen der letzten Woche vorstellen. Tolle Menschen.
Aber das war ja klar, oder? :)
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